Produktion: In Tschechien bis 2030 bilanziell CO₂-neutral

› ŠKODA AUTO Komponentenwerk Vrchlabí ist bereits seit 2020 CO₂-neutral
› Werke Vrchlabí und Kvasiny nutzen bis zu 90 Prozent regenerativ erzeugten Strom
› ŠKODA setzt bei Rohstoffgewinnung, Prozessabläufen und Logistik konsequent auf Nachhaltigkeit

Mladá Boleslav, 19. September 2022 – Für die nachhaltige Herstellung von Fahrzeugen nutzt ŠKODA AUTO zunehmend regenerativ erzeugte Energie und reduziert damit signifikant die CO₂-Emissionen in der Produktion. So sollen alle drei tschechischen Werke bis 2030 vollständig bilanziell CO₂-neutral arbeiten. Diese Vorgabe erfüllt das Komponentenwerk in Vrchlabí bereits seit Ende 2020. Zu den umfassenden Maßnahmen zählen neben der Nutzung von regenerativ erzeugtem Strom auch die Wiederverwertung von Abfällen, der Einsatz ressourcenschonender Materialien und Prozesse sowie eine weitgehend grüne Logistik.

„Bei ŠKODA AUTO gehen wir das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich an und verringern umfassend und effektiv den CO₂-Fußabdruck. In der Produktion nutzen wir weitgehend auf Strom aus erneuerbaren Quellen und nutzen eigene Photovoltaikanlagen oder das Heizkraftwerk in Mladá Boleslav. Maßstäbe setzen wir auch mit state-of-the-art- Fertigungsanlagen wie unserer effizienten und ressourcenschonenden Lackiererei in Mladá Boleslav. Unser klar definiertes Ziel: Bis 2030 wollen wir unsere drei tschechischen Werksstandorte mit CO₂-neutraler Energie zu betreiben, in Indien erreichen wir diese Marke bereits bis 2025.“


Michael Oeljeklaus, ŠKODA AUTO Vorstand für Produktion und Logistik

Das Werk Vrchlabí ist bereits seit Ende 2020 bilanziell CO₂-neutral. Dies ermöglichen optimierte Produktionsabläufe, ein konsequent gesenkter Energieverbrauch und den Umstieg auf erneuerbare Energien. Der Anteil des aus regenerativen Quellen stammenden Stroms betrug 2020 rund 90 Prozent, dadurch sanken die CO₂-Emissionen von jährlich 45.000 auf 3.000 Tonnen. Die verbliebenen Emissionen wurden durch Kompensationsmaßnahmen und entsprechende Zertifikate von weltweiten Klimaschutzprojekten ausgeglichen. Allein 2020 konnten in Vrchlabí durch ein effektives Energiemanagement mehr als 2.000 MWh Wärmeenergie und fast 1.500 MWh Elektrizität eingespart werden. Die Nutzung von CO₂ neutralem Methan aus Biogasanlagen anstelle von Erdgas senkte die Emissionen um rund 2.700 Tonnen. Bereits seit Anfang 2019 werden am Standort sämtliche Abfälle aus dem Produktionsprozess stofflich oder thermisch wiederverwertet, seit Anfang 2020 gilt das auch für die weiteren beiden Produktionsstätten in der Tschechischen Republik, Mladá Boleslav und Kvasiny.

Drittgrößte Photovoltaik-Dachanlage Tschechiens in Mladá Boleslav

Gemeinsam mit dem Energiedienstleister ČEZ nimmt das Unternehmen im Stammwerk Mladá Boleslav zur Jahreswende 2022/2023 die drittgrößte Photovoltaik-Dachanlage Tschechiens in Betrieb. Insgesamt fast 6.000 Solarmodule der neusten Generation bieten eine Nennleistung von 2.300 kW und produzieren im Jahr mehr als 2.200 MWh Strom. Schon seit Ende 2019 ist eine kleinere Anlage auf den Dächern des Service-Zentrums in Kosmonosy mit einer Peakleistung von 441 kWp im Einsatz. Sie steuert zusammen mit dem Heizkraftwerk von ŠKO-ENERGO in Mladá Boleslav fast 20 Prozent der im ŠKODA AUTO-Stammwerk benötigten grünen Energie bei. Mehr als 30 Prozent sind Ökostrom aus externen Quellen. Im Heizkraftwerk werden 30 Prozent des benötigten Brennmaterials aus Biomasse, also nachwachsenden Rohstoffen, gewonnen. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen im Kraftwerk ausschließlich CO₂-neutrale Biomasse und Biogas zum Einsatz kommen.

Neue Photovoltaik-Anlage für ŠKODA AUTO  Service-Zentrum in Kosmonosy

Neue Photovoltaik-Anlage für ŠKODA AUTO  Service-Zentrum in Kosmonosy

Am Standort Kvasiny stammen inzwischen über 90 Prozent der elektrischen Energie aus erneuerbaren Quellen und in Moravice-Melč, im Osten der Tschechischen Republik, unterstützt ŠKODA AUTO gemeinsam mit dem Tochterunternehmen ŠKO-ENERGO den Bau eines Windparks. Vier Windräder produzieren dort künftig 26,3 GWh Energie pro Jahr.

Der ŠKODA ENYAQ iV ist bereits bilanziell CO₂-neutral

In der Fahrzeugproduktion gibt der ŠKODA ENYAQ iV die Richtung vor, er wird bereits bilanziell CO₂-neutral an Kunden ausgeliefert. CO₂‑Emissionen, die sich bei der Produktion aktuell noch nicht vermeiden lassen, kompensiert ŠKODA AUTO durch den Kauf von zertifizierten Carbon Credits. Der Automobilhersteller reduziert seinen CO₂-Fußabdruck bei der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen und unterstützt darüber hinaus konsequent den Ausbau erneuerbarer Energiequellen in Europa. So engagiert sich das Unternehmen etwa beim Aufbau eines neuen Windparks in Finnland. Mit einem kalkulierten Energievolumen von 570 GWh pro Jahr wird die Anlage künftig genug grüne Energie erzeugen, um rund 150.000 Haushalte mit Strom zu versorgen oder Elektrofahrzeuge von ŠKODA lokal emissionsfrei anzutreiben.

ŠKODA ENYAQ COUPÉ iV

ŠKODA ENYAQ COUPÉ RS iV

Gewichtsreduzierung durch innovative Materialien

ŠKODA AUTO bietet seinen Kunden nachhaltige Fahrzeuge, die im Rahmen des ISO-zertifizierten Produktionsprozesses umweltfreundlich sind und im Hinblick auf Energieverbrauch, Materialeinsatz und Recyclingfähigkeit punkten. Leichtbau mit hochfesten und bei gleicher Stabilität leichteren Stählen sowie modernen Verbundwerkstoffen zahlt sich auch auf der Straße aus. In solchen Verbundwerkstoffen werden beispielsweise Kunststoffe mit Fasern aus Zuckerrüben, Glasfasern oder mineralischen Füllstoffen kombiniert. Weniger Gewicht, auch durch geschäumte Kunststoffe, bedeutet einen geringeren Energieverbrauch und mehr Reichweite.

Moderne Lackieranlage spart Ressourcen

Auch in den Fertigungsanlagen, bei der Rohstoffgewinnung und in einzelnen Prozessabläufen ist Nachhaltigkeit Trumpf: Zuletzt hat der Automobilhersteller gemeinsam mit BASF einen innovativen Lack entwickelt, der es ermöglicht, bei gleicher Qualität und Beständigkeit eine von vier Lackschichten deutlich dünner aufzutragen. So spart ŠKODA AUTO an seinen tschechischen Produktionsstandorten insgesamt 720 Tonnen Lack pro Jahr.

Maßstäbe im Bereich Umweltverträglichkeit setzt die moderne Lackieranlage in Mladá Boleslav: Bis auf den abschließenden Klarlack verwendet ŠKODA AUTO wasserlösliche Beschichtungen. und allein in den Einbrenn- und Trocknungsprozessen werden im Vergleich zu früher bis zu 20 Prozent Energie eingespart. Einen besonderen Fokus legt ŠKODA darauf, Abfälle von vornherein zu vermeiden. So werden in der Lackiererei pro Fahrzeug rund 210 Gramm weniger Lösungsmittel und 17 Prozent weniger Klarlack eingesetzt als in herkömmlichen Anlagen. Zudem fällt kein Lackschlamm als Abfall an und das Abluftreinigungssystem reduziert Farbreste um mehr als zwei Kilogramm pro Karosserie. Alle deponierbaren Abfälle, die im Laufe verschiedener Produktionsprozesse anfallen, werden seit Anfang 2020 stofflich oder thermisch wiederverwertet.

ŠKODA AUTO | Nachhaltigkeit

ŠKODA AUTO | Nachhaltigkeit

Clevere Logistik und durchdachtes Recycling

Auch eine clevere Logistik sorgt für noch mehr Nachhaltigkeit. Neben Automatisierung und Digitalisierung sorgen auch die Optimierung von Routen und die maximale Auslastung von Transportmitteln für maximale Effizienz. Am Standort Mladá Boleslav nutzt ŠKODA AUTO zwei elektrische Zugmaschinen für werksinterne Transporte; sie ersetzen LKW mit Verbrennungsmotor und sparen auf diese Weise jährlich 60 Tonnen CO₂ ein. Außerdem setzt das Unternehmen in der Logistik auch LKW ein, die mit alternativen Kraftstoffen CNG und LNG betrieben werden. Für den Transport von Bauteilen und Komponenten werden recycelbare Verpackungen verwendet.

Am Ende des Lebenszyklus eines Fahrzeugs werden mechanische und chemische Verfahren wie etwa spezielle Schmelzprozesse für Metalle entwickelt, um bei externen Partnern und Verwertern wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen. Eine hohe Recyclingquote und der weitreichende Einsatz von bereits wiederverwerteten oder recycelbaren Materialien tragen dazu bei, die Emissionen weiter zu senken.

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