› Alle seit 2008 beim Euro NCAP Test getesteten ŠKODA-Modelle mit fünf Sternen ausgezeichnet
› ŠKODA optimiert aktive und passive Sicherheit seiner Fahrzeuge kontinuierlich weiter
› Vor 50 Jahren fand in Prag der erste dokumentierte Crashtest auf dem Gebiet der damaligen Tschechoslowakei statt
› Euro NCAP hat den ŠKODA FABIA und ŠKODA ENYAQ iV als sicherste Fahrzeuge in ihren jeweiligen Klassen ausgezeichnet; 5-Sterne-Bewertung auch für ŠKODA-Modelle außerhalb Europas
› Testzentrum Polygon in Úhelnice als Crashlabor des Jahres 2020 ausgezeichnet
Mladá Boleslav, 4. November 2022 – Die höchstmögliche Sicherheit seiner Fahrzeuge hat für ŠKODA AUTO traditionell besondere Priorität und gleichzeitig eine lange Tradition: Mit einem ŠKODA 100 L wurde vor 50 Jahren in Prag-Ruzyně der erste dokumentierte Crashtest auf damals tschechoslowakischem Boden ausgerichtet. Inzwischen betreibt ŠKODA in seinem Testzentrum Polygon Úhelnice ein hochmodernes Crashlabor, das 2020 umfassend erweitert und von der Fachzeitschrift Automotive Testing Technology International sogar als Crashlabor des Jahres 2020 ausgezeichnet wurde. Die Ergebnisse im Euro NCAP-Referenztest und im Global NCAP-Test für Crashsicherheit belegen die Erfolge des tschechischen Automobilherstellers in diesem Bereich: Bereits seit 2008 haben alle 15 in der Zwischenzeit neu vorgestellten ŠKODA-Modelle die Bestwertung von fünf Sternen erhalten. Im Jahr 2021 wurden der aktuelle FABIA und der ENYAQ iV als sicherste Fahrzeuge in ihren jeweiligen Klassen ausgezeichnet.
„Bei ŠKODA bringen wir unser gesamtes Know How im Bereich der technischen Entwicklung ein, um die aktive und passive Sicherheit unserer Fahrzeuge konsequent weiter zu erhöhen. So bieten bereits unsere Einstiegsmodelle zahlreiche Assistenzsysteme, die ansonsten nur in Fahrzeugen aus höheren Fahrzeugklassen an Bord sind. Gleichzeitig bietet unser hochmodernes Crashlabor Polygon Úhelnice optimale Voraussetzungen, um die Sicherheit unserer Modelle umfassend zu testen. Auf diese Weise können wir unsere Erkenntnisse bereits sehr früh in die Fahrzeugentwicklung einfließen lassen. Die Bestwertung von fünf Sternen im NCAP-Referenztest und im Global NCAP-Test für Crashsicherheit für alle 15 getesteten ŠKODA-Modellreihen seit 2008 ist ein toller Erfolg.”
Johannes Neft, ŠKODA AUTO Vorstand für Technische Entwicklung
Kontinuierlicher Einsatz für optimale aktive und passive Sicherheit
Um für bestmögliche Testbedingungen zu sorgen, hat ŠKODA sein hochmodernes Crashlabor im Testzentrum Polygon Úhelnice bei Mladá Boleslav noch einmal erweitert. Crashtests werden in der heutigen Tschechischen Republik allerdings bereits seit 50 Jahren ausgerichtet: Nach dem ersten dokumentierten Test im Mai 1972 mit einem ŠKODA 100 L wurden Crashtests in der Folge von spezialisierten Mitarbeitern entwickelt.
Sicherheitsausstattung in den aktuellen ŠKODA-Modellen
Aktive Sicherheit dank moderner Assistenzsysteme
Heute bieten alle aktuellen ŠKODA-Modelle eine umfangreiche Sicherheitsausstattung. Alle Modelle, die auf Märkten der Europäischen Union aktuell bestellbar sind, sind serienmäßig mit dem Frontradarassistenten mit vorausschauendem Fußgänger- und Radfahrerschutz (Front Assist) sowie dem Spurhalteassistenten (Lane Assist) ausgerüstet. Der Front Assist warnt optisch, akustisch und durch einen sanften Bremseingriff vor einer drohenden Kollision auch mit Fußgängern oder Radfahrern und bremst das Fahrzeug im Notfall automatisch ab. Der Lane Assist erkennt Straßenmarkierungen und Fahrbahnbegrenzungen und hilft mit einer aktiven Lenkunterstützung, das Fahrzeug in der Spur zu halten. In Europa ebenfalls serienmäßig an Bord sind elektronische Systeme, die für optimale Traktion (ASR, ESP, XDS) und einen verkürzten Bremsweg (ABS) sorgen. Die Multikollisionsbremse kann bei einem Unfall Folgekollisionen verhindern.
Umfangreiche Sicherheitsausstattung für alle Modellreihen
Für sämtliche aktuellen ŠKODA-Baureihen sind weitere innovative, teils optionale Assistenzsysteme erhältlich, die vor einigen Jahren noch höheren Fahrzeugklassen vorbehalten waren. Dazu zählt der Travel Assist, dessen Umfang je nach Modell variiert. Der Adaptive Abstandsassistent (ACC) ist immer Bestandteil des Travel Assist, in einigen Modellen in einer vorausschauenden Variante. Diese nutzt Aufnahmen der Kamera an der Frontscheibe sowie Daten des Navigationssystems und reagiert auf Wunsch frühzeitig auf Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Kurven. Außerdem umfasst der Travel Assist einen Adaptiven Spurhalteassistent, der auch Baustellen sowie sämtliche Fahrbahnbegrenzungen erkennt. Die Top-Version des Travel Assist ist für den OCTAVIA und die ENYAQ iV-Familie erhältlich. Dann zählt der Emergency Assist ebenso zum Funktionsumfang wie die neue Funktion Assisted Overtaking, die das Überholen erleichtert. Basis dafür ist der Side Assist, der von hinten kommende Fahrzeuge in bis zu 70 Metern Entfernung anzeigt. In den Modellreihen OCTAVIA, KAROQ, KODIAQ, SUPERB und ENYAQ iV kommt auf Wunsch oder bereits serienmäßig der Proaktive Insassenschutz zum Einsatz. Das System erkennt einen drohenden Aufprall oder Überschlag, strafft vorab die vorderen Sicherheitsgurte, schließt die Fenster und schaltet die Warnblinkanlage ein. Für OCTAVIA und ENYAQ iV sind auch Ausweichassistent, Abbiegeassistent und Ausstiegswarner verfügbar. Der optionale Parklenkassistent bietet in einigen Modellen auch die Funktion Trainiertes Parken, bei dem das System die Anfahrt zu einem häufig genutzten Abstellplatz aufzeichnet, etwa durch eine enge, verwinkelte Einfahrt. Diesen Weg kann das Fahrzeug bei Bedarf jederzeit reproduzieren.
Fortschrittliche Lichttechnik für jederzeit optimale Sicht
Alle aktuellen ŠKODA-Modelle können mit hellen, reaktionsschnellen und gleichzeitig energieeffizienten LED-Scheinwerfern ausgestattet werden. Zum Teil kommt auch in den Rückleuchten LED-Technologie zum Einsatz. Für KAROQ, KODIAQ, OCTAVIA und ENYAQ iV sind Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer entweder optional erhältlich oder je nach Ausstattungsvariante auch serienmäßig an Bord. Dank Matrix-Technologie lässt sich mithilfe individuell ansteuerbarer LEDs, dauerhaft mit Fernlicht fahren, ohne dass andere Verkehrsteilnehmer geblendet werden. Sobald die Kamera an der Frontscheibe Fahrzeuge, reflektierende Personen oder Objekte registriert, blendet die intelligente Licht-Technologie diese automatisch aus dem Lichtkegel aus.
Passive Sicherheit mit bis zu zehn Airbags sowie ISOFIX- und Top-Tether-Befestigungen
In Ländern der Europäischen Union verfügt jedes ŠKODA-Modell über mindestens sechs Airbags. Serienmäßig sind Fahrer- und Beifahrerairbag, Seitenairbags vorn und zwei Kopfairbags an Bord, die auch die Seitenfenster der ersten und zweiten Sitzreihe abdecken. Zwei Seitenairbags an den äußeren Rücksitzen sind optional erhältlich. Mit einem zusätzlichen zentralen Airbag zwischen den Vordersitzen, der bei einer Kollision verhindert, dass die Frontpassagiere gegeneinanderprallen, kommt die ENYAQ iV-Familie auf bis zu neun Airbags, der OCTAVIA inklusive des serienmäßigen Knieairbags sogar auf zehn. Für die sichere Befestigung von Kindersitzen verfügen alle ŠKODA‑Modelle über ISOFIX-Aufnahmen und einen dritten Top-Tether-Verankerungspunkt an den äußeren hinteren Sitzen. Der FABIA der vierten Generation, SCALA, KAMIQ, OCTAVIA und ENYAQ iV (außer ENYAQ iV 50) verfügen auf den EU-Märkten serienmäßig über zusätzliche ISOFIX-Aufnahmen und Top-Tether-Verankerungen am Beifahrersitz. Für die Modellreihen KAROQ, KODIAQ und SUPERB sind ISOFIX-Aufnahmen am Beifahrersitz optional verfügbar.
Moderner Karosseriebau: Verwindungssteif und energieabsorbierend
ŠKODA AUTO arbeitet bei der Entwicklung seiner Fahrzeuge stets an einer hohen Verwindungssteifigkeit der Karosserie und stellt gleichzeitig sicher, dass sie viel Energie absorbiert. Dabei nehmen Deformationszonen bei einem Aufprall so viel Energie auf, wie möglich. Ziel ist es, die Fahrgastzelle bei Unfällen stabil zu halten, um die Passagiere bestmöglich zu schützen. Gleichzeitig ermöglicht eine höhere Karosseriesteifigkeit bessere Fahreigenschaften, da sich die Karosserie in Kurven nicht verwindet und die Räder immer in der gewünschten Position zur Straße bleiben. ŠKODA setzt bei seinen Modellen immer stärker auf warmgeformte und hochfeste Stahlkomponenten, die hauptsächlich an den A- und B-Säulen, der Stirnwand und dem Kardantunnel verwendet werden. Beim FABIA der vierten Generation stieg beispielsweise der Anteil der drei härtesten Stahlsorten – Mehrphasenstahl, ultrahochfestem Stahl und pressgehärtetem Stahl – im Vergleich zum Vorgänger von 15 auf 40 Prozent. Insgesamt besteht die FABIA-Karosserie zu fast 80 Prozent aus hochfesten Stahlkomponenten und bietet ein ideales Steifigkeitsverhältnis im Zusammenspiel mit anderen Karosserieteilen.
Optimaler Fußgängerschutz
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Fahrzeugentwicklung bei ŠKODA AUTO ist der bestmögliche Schutz anderer Verkehrsteilnehmer, besonders für Fußgänger und Radfahrer. Dabei helfen intelligente Assistenzsysteme und spezielle Konstruktionsmerkmale der Karosserie. Bereits in der Entwicklungsphase eines neuen ŠKODA-Modells werden mehr als 200 verschiedene Tests für den Fußgängerschutz durchgeführt. Dazu zählen etwa vorgeschriebene sogenannte Impaktor-Tests, die den Aufprall eines Prüfkörpers in Form eines Oberschenkels auf die Fronthaube oder eines Unterschenkel-Modells gegen die vordere Stoßstange simulieren; ebenso Kopfaufpralltests für Erwachsene und Kinder für eine Kollision mit der Motorhaube oder der Frontscheibe. Um Fußgänger im Falle einer Kollision so gut wie möglich zu schützen, muss bei der Karosseriekonstruktion zudem zwischen Bauteilen wie Motor, Stoßdämpfern, Haubenscharnier, Haubenschloss und den Scheibenwischerachsen ausreichend Platz vorhanden sein. Die Motorhaube bremst einen Aufprall durch gezielte Verformung ab und verfügt an der Front über keine scharfen Kanten oder harte Strukturen, die nicht unbedingt erforderlich sind. Den Schutz von Personen erhöht auch ein energieabsorbierendes Material, das vor der Stahlverstärkung des vorderen Stoßfängers angebracht ist. Assistenzsysteme wie der Front Assist mit vorausschauendem Fußgänger- und Radfahrerschutz sowie der Ausweichassistent unterstützen dabei, Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern zu vermeiden. Der Ausweichassistent unterstützt den Fahrer mit einer aktiven Verstärkung des Lenkmoments, kontrolliert auszuweichen und eine drohende Kollision zu verhindern. Der Ausstiegswarner zeigt den Passagieren beim Öffnen einer Tür an, wenn sich von hinten ein anderes Fahrzeug oder ein Radfahrer nähern.
Besonderer Schutz für die Batterie elektrischer Fahrzeuge
Die Hochvoltbatterien von elektrischen Fahrzeugen wie dem ŠKODA ENYAQ iV oder OCTAVIA iV sind stoßfest konstruiert und gegen elektrische Überlastung besonders geschützt. Der Akku ist im Fahrzeugboden verbaut, die Module selbst umschließt ein stabiles, wasserdichtes Gehäuse, das auch einem heftigen Aufprall standhält. Besonderes Augenmerk legen die ŠKODA‑Ingenieure darauf, eine Überlastung des Energiespeichers zu verhindern. Eine ausgefeilte Sicherheitstechnik mit Schutzrelais und umfangreicher Sensorik sorgt dafür, dass die Möglichkeit einer elektrischen oder thermischen Überlastung des Akkus minimal ist. Temperatur, Ladezustand und weitere Parameter werden ständig überwacht. Zudem ist das Hochvoltsystem eigensicher ausgelegt: Bei einem Defekt oder Unfall werden innerhalb von Millisekunden die elektrischen Komponenten von der Batterie getrennt, sodass keine Spannung mehr anliegt. Unabhängige Tests, die zum Teil deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, haben gezeigt, dass die gut geschützten Akku-Pakete auch bei Deformation der Karosserie unbeschädigt blieben und das integrierte Abschaltsystem bei einem Zusammenprall in allen Fällen sicher und zuverlässig funktionierte.
NCAP Tests und Crashtests in Tschechien: Hintergründe und Historie
Viele interne Prüfungen und Simulationen als Vorbereitung auf die Euro NCAP Tests
Im vergangenen Testjahr 2021 waren der ŠKODA FABIA und der ENYAQ iV im Euro NCAP Test die sichersten Fahrzeuge ihrer jeweiligen Klassen. Das European New Car Assessment Programme ist ein 1997 gegründetes Programm von Verkehrsministerien, Automobilclubs, Versicherungsverbänden und Forschungsinstituten aus acht europäischen Ländern. Das Konsortium führt Crashtests mit aktuellen Fahrzeugmodellen durch und bewertet deren aktive und passive Sicherheit sowie Rettungs- und Bergungssicherheit. Der wichtigste Teil des Testprogramms ist der Frontal-Aufpralltest, auf den sich ŠKODA AUTO mithilfe von umfassenden Simulationen intensiv vorbereitet. Erste Tonmodelle neuer Fahrzeuge werden gescannt und im Computer mit verschiedenen Punkten, Kurven und Flächen versehen, aus denen die ersten digitalen Entwürfe des Fahrzeugs entstehen. Nachdem das Design endgültig feststeht, wird das gesamte Fahrzeug im Computer angelegt. Anhand von Simulationsmodellen lassen sich alle Belastungszustände virtuell testen und relevante Fahrzeugeigenschaften wie Steifigkeit, Festigkeit, Crashverhalten oder auch Haltbarkeit und Akustik optimieren. Dem ersten realen Crashtest gehen rund 1.000 Computersimulationen voraus. Während der Entwicklung eines Fahrzeugs werden etwa zehn interne, reale Crashtests durchgeführt, die es auch für einzelne Karosserieteile gibt, zum Beispiel die Motorhaube oder den vorderen Stoßfänger. Jedem Komponententest gehen etwa 140 virtuelle Simulationen voraus.
Auch außerhalb Europas sind ŠKODA-Modelle die sichersten Fahrzeuge ihrer Klasse. Global NCAP hat den ŠKODA KUSHAQ sowie den VW Taigun mit einer 5-Sterne-Bewertung als sicherste Familienfahrzeuge beim Insassenschutz für Kinder und Erwachsene ausgezeichnet. Bei den ANCAP-Tests für Australien und Neuseeland erzielte ŠKODA ebenfalls hervorragende Ergebnisse: Hier erhielten die Modelle FABIA, KAMIQ, OCTAVIA, SCALA, KAROQ und KODIAQ eine 5-Sterne-Bewertung.
50 Jahre Crashtest in Tschechien
Die ersten Crashtests mit ŠKODA-Fahrzeugen fanden möglicherweise bereits 1968 auf dem Werksgelände in Mladá Boleslav statt, darüber gibt es allerdings keine offiziellen Aufzeichnungen. Damals fuhr ein ŠKODA 1000 MB mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/h gegen eine Wand. Der Vergaser wurde dabei so eingestellt, dass der Wagen diese Geschwindigkeit im Leerlauf erreichte.
Der erste dokumentierte Crashtest fand im Mai 1972 in Prag-Ruzyně auf einem Gelände neben dem heutigen internationalen Flughafen Václav Havel statt. Den Test führte das staatliche Institut für Kraftfahrzeugforschung (ÚVMV) gemäß den internationalen UNECE-Vorschriften (Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen) durch. Das getestete Fahrzeug war ein ŠKODA 100 L. Das seinerzeit aktuellste ŠKODA-Modell wurde seit 1969 produziert und auch nach Westeuropa exportiert. Obwohl in der Tschechoslowakei damals noch keine Sicherheitshomologation vorgeschrieben war, war sie in westeuropäischen Ländern bereits obligatorisch. Das Testgelände musste von den ÚVMV-Mitarbeitern fast in Eigenregie geplant und gebaut werden. Sie entwickelten die Dampfrakete, um das Fahrzeug auf einem fahrerlosen Prüfstand von hinten anzutreiben. Die Basis der Anlage war ein 300-Liter-Druckbehälter mit Heizschlangen. Das Fahrzeug und die Rakete wurden durch eine Schiene in der Spur gehalten, die etwa fünf Meter vor einer Betonwand endete. Dort wurde die Dampfrakete durch eine Keilbremse gestoppt, während das Fahrzeug mit einem Tempo von rund 50 km/h gegen die Mauer prallte. Die Geschwindigkeit, mit der die Rakete das Auto antrieb, hing von der Wassermenge ab und wurde weiterhin durch das Gewicht des Fahrzeugs bestimmt. Eine Hochgeschwindigkeitskamera mit einer Frequenz von 1.000 Bildern pro Sekunde zeichnete den Verlauf des Crashtests auf.
Im Anschluss an die erfolgreiche Premiere fanden in der damaligen Tschechoslowakei regelmäßige Crashtests statt. Die Testanlage in Prag-Ruzyně blieb bis 1996 in Betrieb. Allerdings eröffnete das ÚVMV in den damaligen Räumlichkeiten des tschechischen Nutzfahrzeugherstellers Avia bereits 1975 eine neue Prüfeinrichtung mit einer Halle sowie einem im Freien stehenden Fallturm, mit dessen Hilfe Aufpralltests durchgeführt wurden. Ein von diesem Turm fallendes Gewicht und ein Seil mit vier Umlenkrollen dienten dazu, das Fahrzeug entlang einer Testbahn in der Anlage zu ziehen. Dank der Umlenkrollen konnte die Fallhöhe des Gewichts dabei viermal kleiner gehalten werden als die Länge der Testbahn. In diesem Prüfzentrum wurde außerdem bereits Fahrzeugzubehör geprüft, etwa Sicherheitsgurte, Sitze und Dachgepäckträger.
Eröffnung des Testgeländes Polygon in Úhelnice
Nach der Übernahme des tschechischen ÚVMV eröffnete der damalige TÜV Bayern und heutige TÜV SÜD im Jahr 1996 sein eigenes Prüfzentrum in der Gemeinde Úhelnice bei Mladá Boleslav. Das erste hier getestete Fahrzeug war ein ŠKODA OCTAVIA. In den Jahren 2000 und 2001 wurde die Halle auf Betreiben von ŠKONach der Übernahme des tschechischen ÚVMV eröffnete der damalige TÜV Bayern und heutige TÜV SÜD im Jahr 1996 sein eigenes Prüfzentrum in der Gemeinde Úhelnice bei Mladá Boleslav. Das erste hier getestete Fahrzeug war ein ŠKODA OCTAVIA. In den Jahren 2000 und 2001 wurde die Halle auf Betreiben von ŠKODA AUTO umgebaut und von ursprünglich 50 auf 100 Meter verlängert. Die Fahrzeuge konnten gleichmäßiger beschleunigt werden, so dass sich die Position der Test-Dummys nicht veränderte. Auch die Umstellung von analogen auf digitale Kameras trieb ŠKODA maßgeblich voran. Im Jahr 2011 übernahm der Automobilhersteller das Prüfzentrum und arbeitete dort weiterhin mit dem TÜV SÜD Czech zusammen. Im März 2020 nahm ein hochmodernes, neues Crashlabor den Betrieb auf. Dieses wurde im selben Jahr von der Fachzeitschrift Automotive Testing Technology International als Crashlabor des Jahres ausgezeichnet. Es ist mehr als doppelt so groß wie die vorherige Anlage, die Crash-Halle ist jetzt über 180 Meter lang. Herzstück des Labors ist ein elektrisches Antriebssystem. Es kann zwei frontal aufeinander zufahrende Fahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht auf bis zu 65 km/h oder ein einzelnes Fahrzeug auf bis zu 120 km/h beschleunigen. Derzeit wird hier der Frontalzusammenstoß zweier Fahrzeuge mit Tempo 50 nachgestellt. Als Passagiere der Testfahrzeuge kommen neun Erwachsenen-Dummys und vier Kinder-Dummys unterschiedlicher Bauart zum Einsatz. Mithilfe einer optischen Einrichtung werden die Dummys in den Fahrzeugen korrekt platziert, zudem wird die korrekte Sitzposition statischer Fotogrammmetrie geprüft. Zu den zahlreichen weiteren Versuchsausstattungen für alle aktuellen Prüfszenarien gehören eine Messwand, die beim Aufprall auftretende Kräfte erfasst sowie 20 statische und 30 Onboard-HD-Hochgeschwindigkeitskameras zur Dokumentation aller Crashtests. In einer separaten Halle hat ŠKODA AUTO zudem eine Einrichtung zum Überfluten von Fahrzeugen installiert. Sie kommt im Bedarfsfall bei der Nachbereitung von Crash-Versuchen mit Elektrofahrzeugen zum Einsatz.
Vítězslav Kodym
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