ŠKODA YETI: Rückblick auf ein praktisches Erfolgsmodell
2005 präsentierte ŠKODA den YETI auf dem Genfer Autosalon. Bei der Premiere vor internationalem Publikum handelte es sich allerdings noch um eine Designstudie, die an das frühere ROOMSTER-Konzept anknüpfte. Die Resonanz der Fachwelt und des Publikums auf den Kompakt-SUV mit seinem unverwechselbaren Design war so überwältigend, dass der tschechische Automobilhersteller den YETI schon bald in Serie produzierte.
Die YETI-Familie auf einen Blick.
YETI-Konzepte mit innovativen Features
Das YETI-Konzept beschränkte sich nicht auf das 2005 in Genf vorgestellte blaue Modell. Im selben Jahr stellte ŠKODA auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt eine zweite orange lackierte Variante vor, die über ein abnehmbares Dach verfügte. Mit beiden demonstrierte ŠKODA, wie ein Kompakt-SUV mit vielen praktischen Features aussehen könnte. So war beispielsweise die Heckklappe zweitürig, um mehr Flexibilität beim Ein- und Ausladen anbieten zu können.
Die beiden Prototypen des ŠKODA YETI.
Der Stauraum der YETI war so groß, dass im Kofferraum ein Träger für zwei Fahrräder untergebracht werden konnte. Außerdem gab es einen gekühlten Wasserbehälter in der Mittelkonsole und ein mobiles Navigationssystem. Beim orange lackierten Modell konnten die Rücksitze flach auf den Boden zusammengeklappt werden, so dass eine lange durchgehende Ladefläche entstand – ein Vorgeschmack auf die Praktikabilität der späteren Serienversion.
Links das Konzeptfahrzeug, rechts das Serienmodell.
Jeremy Clarkson: berühmter Auto-Experte vom YETI begeistert
Nach vier Jahren weiterer Entwicklungszeit brachte ŠKODA 2009 schließlich das Serienmodell auf den Markt. Während die YETI-Studien eher als Outdoor- und Urban-Crossover speziell für eine jüngere und aktive Zielgruppe konzipiert waren, sprach der Serien-YETI ein deutlich breiteres Kundenspektrum an. Er behielt das unverwechselbare Design der Studie bei, wurde aber größer und leistungsfähiger. Da er auf der Plattform des OCTAVIA aufbaute, konnte ŠKODA den YETI mit serienmäßigem Front- und optionalem Allradantrieb anbieten. Neben seinem Design bestach das SUV auch durch seinen äußerst praktischen und variablen Innenraum. Der renommierte Automobil-Journalist und kultige TV-Moderator Jeremy Clarkson lobte die Eigenschaften des YETI nach einem ausführlichen Test mit den Worten:
„Der YETI ist das beste Auto der Welt" – Jeremy Clarkson
Die Fernsehsendung „Top Gear“, die Jeremy Clarkson zu jener Zeit moderierte, ist bekannt für ihre unkonventionellen Testmethoden, denen sich auch der YETI unterziehen musste. Die Tester jagten den Probanden nicht nur über eine Schlaglochpiste und durch ein brennendes Haus, sie ließen sogar einen Hubschrauber auf dem Dach des Autos landen.
Der YETI, der nach einem Fabelwesen im Himalaya benannt wurde, eroberte schnell die Herzen der Autofahrer. Seine Karosserieform machte ihn zu einem echten Unikat. Das senkrechte Heck kam dem üppigen Laderaumvolumen zugute. Außerdem reduzierte es die Sonneneinstrahlung.
Mit dem YETI auf Tour
Nicht nur Jeremy Clarkson jagte den ŠKODA „Schneemenschen“ über Stock und Stein. Im Rahmen der sogenannten Lesertouren, unter anderem von der „Auto Bild“, haben auch deutsche Journalisten und Hobby-Abenteurer den YETI durch unwegsames Gelände manövriert – und zwar weltweit.
2012 beispielsweise ging es durch den Südosten Asiens, näher gesagt durch Kambodscha. Sechs YETI nahmen das Großstadtgewühl der Hauptstadt Phnom Phen und die verschlammten Straßen des Dschungels unter die Räder. Das Allrad-SUV konnte dabei eindrucksvoll zeigen was in ihm steckt und brachte die Passagiere sicher ans Ziel.
Ein Jahr später führte die ŠKODA YETI-Extratour durch Namibia, wo die Fahrzeuge den Schotterpisten und der sengenden Hitze der Namib Wüste ausgesetzt waren. Auch diese Prüfung meisterten die markanten SUV mit Bravour.
Die letzte Tour führte 2015 durch die Karpaten. Fernab der bekannten Straßen bewies der YETI, dass er nicht zu Unrecht den Namen des Gebirgs-Fabelwesen trägt. Gekonnt kämpfte er sich über knapp 630 Kilometer unbefestigter Feld-, Wald- und Wiesenwege.
Auf all diesen Touren bewies ŠKODA, dass der Begriff SUV mehr als nur eine moderne Designinterpretation ist. Der YETI kann auch Gelände…
Der praktische YETI Pick-Up
Ende 2012 präsentierte ŠKODA eine Pick-Up-Studie auf Basis des YETI. „Wir hatten die Frontpartie komplett vom Serien-YETI übernommen. Die hintere Plattform stammte vom Volkswagen Caddy Max“, erinnert sich Martin Kadlec vom ŠKODA Entwicklungszentrum Testaufbau, der an der Entwicklung des Pick-ups beteiligt war.
Der ŠKODA YETI Pick-up.
Das kompakte Nutzfahrzeug war mit einem 125 kW (170 PS) starken 2.0 TDI-Motor und Allradantrieb ausgestattet. Während der klassische YETI eine Länge von 4,22 Meter aufwies, war der Pick-Up 4,87 Meter lang. Auch die Ladefläche war deutlich größer. Mit 62,5 Zentimeter war die Ladekante zudem angenehm tief.
Eine weitere Version des YETI hatte ŠKODA speziell für den chinesischen Markt entwickelt (rechtes Modell).
Der YETI erobert den fernen Osten
Eine weitere Version des YETI hatte ŠKODA speziell für den chinesischen Markt entwickelt. Eine Besonderheit war der um 60 Zentimeter auf 2,63 verlängerte Radstand. Dadurch genossen die Passagiere im Fond geradezu grenzenlose Beinfreiheit, während sie sich von einem Fahrer chauffieren ließen.
Die Besonderheit des chinesischen YETI war die Länge des Fahrzeugs.
Bis 2017 liefen bei ŠKODA 630.000 YETI vom Band – eine Zahl, die belegt, wie groß die Fangemeinde des „Fabelwesens“ aus Tschechien war. Inzwischen haben die Nachfolgemodelle KAMIQ und KAROQ das erste SUV von ŠKODA abgelöst und knüpfen nun an die Erfolgsgeschichte des YETI an.